Antrag: Gebärdensprache als Wahlpflichtfach
Was geschah am Donnerstag diese Woche (20.05.2021)?
Der niederösterreichische Landtag wird über den Antrag der Grünen NÖ abstimmen. Er wurde bereits eingereicht. Bei der Abstimmung handelt es sich um eine Aufforderung an die niederösterreichische Landesregierung, an den Bundesminister für Bildung heranzutreten.
Was könnte sich in Zukunft ändern, wenn dieser Antrag positiv unterstützt wird.
1) Einführung der Österreichischen Gebärdensprache als Wahlpflichtfach
2) Erlass der bereits 2018 fertiggestellten 6 Lehrpläne Österreichische Gebärdensprache für die erste bis zwölfte Schulstufe
3) Berücksichtigung des Aspekts des inklusiven Unterrichts durch bilingual-bimodale Sprachentwicklung ÖGS und Deutsch bei der aktuellen Er- und Überarbeitung der Lehrpläne
4) Verankerung der ÖGS als Muttersprache gehörloser Schülerinnen und Schüler im Lehrplan der Gehörlosenschulen
5) Entsprechende Anpassung der Lehrpläne an den Regelschulen
In Niederösterreich gibt es etliche Schulen und Klassen, in denen die Österreichische Gebärdensprache für gehörlose, schwerhörige, taubblinde Kinder angeboten wird. Unter anderem in St. Pölten, Langenlois, Etsdorf, Wr. Neustadt, Stockerau. Es wird bereits in Österreichischer Gebärdensprache als Unterrichtssprache – wenn auch nicht offiziell – unterrichtet. Hier ist die Praxis der Politik voraus. Allerdings ohne Lehrplan-Basis.
Das bedeutet: keine Leitlinie für Lehrende, keinen Platz in der Stundentafel, keine Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit, keine Benotbarkeit und keine Rechtssicherheit.
Der Gehörlosenverband Niederösterreich betont die Wichtigkeit des Antrags für die Weiterentwicklung der Inklusiven Bildung – und somit auch eine sprachliche Inklusion – im Schulstandort Niederösterreich.
Die Landtagsabgeordneten sind dazu aufgerufen, den Antrag zu unterstützen. Danke.